Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • 25.09.2009 | Neue Grippe

    Therapieempfehlungen der WHO zur antiviralen Therapie bei Influenza A (H1N1)

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Therapieempfehlungen zur antiviralen Therapie bei Patienten mit neuer Grippe (Influenza A H1N1) herausgegeben. Im Fokus des Papiers, in dem auch Empfehlungen für Patienten mit saisonaler oder anderen Influenzaarten wie Vogelgrippe enthalten sind, stehen die Evidenzen für den Einsatz von Neuraminidase- und M2-Hemmstoffen. Bei der Versorgung von Patienten mit gesicherter oder sehr wahrscheinlicher Infektion mit Influenza A (H1N1) rät die WHO: 

     

    • Bei starken oder progressiven Symptomen sollte die Behandlung so bald wie möglich mit Oseltamivir (Tamiflu®) begonnen werden. Abhängig vom Ansprechen können höhere Dosen bis 150 mg zweimal täglich und eine längere Therapiedauer indiziert sein. Diese Empfehlung gilt für alle Patientengruppen inklusive Schwangere, Neugeborene und Kinder unter fünf Jahren.
    • Zanamivir (Relenza®) ist bei den genannten Patientengruppen indiziert, wenn Oseltamivir nicht eingesetzt werden kann oder das Virus resistent gegen dieses Mittel ist.
    • Die antivirale Behandlung sollte in Risikogruppen (Kinder unter fünf Jahren, Erwachsene älter als 65 Jahre, Bewohner von Pflegeheimen, chronisch Kranke) auch bei unkomplizierter Symptomatik­ so schnell wie möglich begonnen werden.
    • Bei Patienten mit unkomplizierter Symptomatik, die nicht zu einer Risikogruppe gehören, ist keine antivirale Therapie nötig.

     

    Eine Chemoprophylaxe mit einem Neuraminidase-Hemmer kann bei Risikopersonen und Beschäftigten im Gesundheitswesen erwogen werden, die einem hohen Transmissionsrisiko ausgesetzt waren. Bei Infektion mit mehreren Influenza-A-Subtypen oder wahrscheinlichen Resistenzen wird eine Kombination eines Neuraminidase-Hemmstoffs mit einem M2-Hemmstoff wie Amantadin empfohlen. 

     

    Daten und Fakten

    Die Ausbreitung der Influenza A (H1N1) hat sich in Deutschland etwas verlangsamt. Pro Woche infizierten sich Anfang bis Mitte September nur noch etwa 1.000 Deutsche, das Maximum lag Ende Juli bei wöchentlich mehr als 3.000 Neuinfektionen. Neue Tierversuche bei Frettchen haben allerdings bestätigt, dass die Erreger der neuen Grippe infektiöser sind als die der saisonalen Influenza. 

     

    Quelle

    • WHO Guidelines for Pharmacological Management of Pandemic (H1N1) 2009 Influenza and other Influenza Viruses, published online 20 August