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  • 09.08.2007 | Neuroborreliose

    Zweiwöchige Antibiotikatherapie ist in der Regel ausreichend

    Wegen des zurückliegenden milden Winters gibt es dieses Jahr viele Zecken folglich auch mehr durch Zecken übertragbare Krankheiten. Während zum Schutz vor Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) die Möglichkeit der Impfung besteht, fehlt diese Option bei der Borreliose. Letztere lässt sich allerdings in der Regel gut behandeln. Nur bei der Neuroborreliose mit Beteiligung des Nervensystems, die in zehn bis 15 Prozent der Fälle auftritt, ist die optimale therapeutische Vorgehensweise noch unklar. In den USA hat die American Academy of Neurology (AAN) jetzt auf der Grundlage der zwischen 1983 und 2003 veröffentlichten Literatur neue evidenzbasierte Leitlinien zur Behandlung bei Neuroborreliose herausgegeben. Berücksichtigt wurden die Ergebnisse von 37 Untersuchungen. 

     

    Demnach sprechen Infektionen des Nervensystems mit Borrelia burgdorferi sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen gut auf eine in der Regel zweiwöchige Therapie mit herkömmlichen Antibiotika wie Penicillin, Ceftriaxon, Cefotaxim oder Doxycyclin an. In den meisten Untersuchungen bei Neuroborreliose wurden i.v.-Antibiotika appliziert. Bei Erwachsenen mit Meningitis, kranieller Neuritis und Radikulitis kann alternativ aber auch orales Doxycyclin (100 bis 200 mg zweimal täglich) eingesetzt werden und die parenterale Gabe aufgespart werden für Patienten  

    • mit Parenchymbeteiligungen von Gehirn oder Rückenmark,
    • mit schweren neurologischen Symptomen,
    • die auf die orale Therapie ungenügend ansprechen.

     

    Es gibt keine Belege dafür, dass die zusätzliche Gabe von Glukokortikoiden bei geeigneter antimikrobieller Therapie Vorteile bringt.