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  • 21.02.2008 | Norovirus-Infektionen

    Nur unverzügliche Hygienemaßnahmen können Gastroenteritis-Welle abfangen

    In der Wintersaison 2002/2003 legten Norovirus-Infektionen durch ihre rasche Ausbreitung bei Patienten und Personal in vielen Ländern ganze Krankenhausstationen lahm. Seither hat es immer wieder Ausbrüche gegeben, vor allem in der kalten Jahreszeit. In diesem Winter ist bereits Anfang Februar ein neuer Rekordwert erreicht worden: mehr als 130.000 Norovirus-Infektionen wurden dem Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin gemeldet. Die Infektionen sind damit nicht nur die häufigste Ursache infektiöser Gastroenteritiden, sondern auch die häufigste gemeldete Infektionskrankheit überhaupt. 

     

    Wie Wissenschaftler der Charité und des RKI in Berlin in einem Übersichtsartikel berichten, sind die Erreger, die früher als Norwalk-Viren bezeichnet wurden, hoch-kontagiös. Weniger als 100 Viruspartikel reichen für eine Ansteckung aus. Die Infektion erfolgt meist aerogen von Mensch zu Mensch. 

    Diagnose anhand klinischer Kriterien

    Nach einer Inkubationszeit von sechs bis 48 Stunden kommt es bei über der Hälfte der Betroffenen zu Erbrechen, das in der Regel heftig und explosionsartig ist. Hinzu kommen akute wässrige Diarrhoen. Nach zwölf bis 60 Stunden ist die Erkrankung meist vorbei. Doch auch danach kann der Patient bis zu 14 Tage lang ansteckend sein. Für die Diagnosestellung reichen in der Regel die klinischen Kriterien aus. Zum Vergleich: Rotavirus-Infektionen bei Erwachsenen führen seltener zu Erbrechen und dauern meist länger als 60 Stunden. Lebensmittelinfektionen durch Staphylokokkentoxin manifestieren sich hingegen wesentlich schneller. 

     

    Sichern lässt sich die Diagnose durch Nachweis der Virus-RNA im Stuhl durch die Polymerasekettenreaktion (PCR). Diese Methode ist hoch sensitiv und spezifisch. Ein Enzymimmunoassay steht ebenfalls zur Verfügung. Aus Kostengründen sollte der Virusnachweis allerdings nur bei einigen wenigen Index-Patienten erfolgen.  

    Erkrankung heilt in der Regel folgenlos