31.05.2010 | Orale Kontrazeption
Thromboembolierisiko unter Präparaten mit Drospirenon höher als gedacht
Die Bewertung von zwei aktuellen Studien durch die europäische Arzneimittelbehörde hat zu einer veränderten Einschätzung des Risikos von venösen Thromboembolien (VTE) bei Einnahme von Drospirenon-haltigen oralen Kontrazeptiva geführt. Aufgrund der neuen Daten wird das VTE-Risiko unter diesen Präparaten höher als bisher eingeschätzt und liegt vermutlich zwischen dem Risiko bei Einnahme von kombinierten oralen Kontrazeptiva der zweiten Generation (Levonorgestrel + Ethinylestradiol, rund 20 VTE pro 100.000 Frauen pro Jahr) und der dritten Generation (Gestoden oder Desogestrel + Ethinylestradiol, rund 30 bis 40 pro 100.000). Die aktuellen Daten sollen in die Produktinformationen Drospirenon-haltiger Kontrazeptiva aufgenommen werden. Pro 100.000 Frauen, die keine Pille einnehmen, werden fünf bis zehn VTE pro Jahr erwartet.
Quelle
- Mitteilung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft vom 26. April 2010