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  • 26.01.2009 | Prostatakrebs-Früherkennung

    Neue Daten zur Effizienz eines Screenings per Tastuntersuchung und PSA-Wert

    Ob jährliche Prostatakrebs-Früherkennungsuntersuchungen bei Männern über 45 Jahren wirklich sinnvoll sind, ist umstritten. Eine erste Zwischenauswertung einer großen laufenden Studie in den USA bei 38.349 Männern zwischen 55 und 74 Jahren verdeutlicht, dass ein jährliches Screening mit digital-rektaler Untersuchung (DRU) und PSA (Prostata-spezifisches Antigen)-Wert-Bestimmung zur Früherkennung effizient ist. Im Verlauf von drei Jahren (und vier Screening-Terminen) war bei 1.902 Männern Prostatakrebs diagnostiziert worden; mehr als 84 Prozent waren wegen eines PSA-Wertes von mehr als 4 ng/ml Serum oder eines auffälligen Tastbefundes aufgefallen.  

     

    Die negative Seite der Medaille zeigt sich in der aktuellen Studie ebenfalls: Bei den meisten Männern mit verdächtigen Befunden war die weitere Abklärung per Biopsie unnötig. So war ein PSA-Wert über 4 ng/ml bei der Eingangsuntersuchung nur bei 18 Prozent der Betroffenen prädiktiv für ein Prostatakarzinom. Bei den drei Folgeuntersuchungen fiel der positiv-prädiktive Wert (PPV) eines solchen Befundes sogar auf zehn bis zwölf Prozent. Bei einem positiven Tastbefund lag der PPV nur zwischen 2,9 und 3,6 Prozent. 

     

    Im Schnitt hatten acht Prozent der Studienteilnehmer zu allen vier Untersuchungsterminen einen auffälligen PSA-Wert und etwas mehr als sieben Prozent einen verdächtigen Tastbefund. Nur bei etwas über einem Prozent waren beide Testergebnisse positiv. Etwas mehr als ein Drittel aller diagnostizierten Prostatakarzinome wurden bereits nach den Eingangsuntersuchungen diagnostiziert. Der Anteil fortgeschrittener Tumoren war zu diesem Zeitpunkt höher als bei später diagnostizierten Karzinomen. 

     

    Praxistipp

    Nur durch Langzeitdaten kann eindeutig belegt werden, dass ein regelmäßiges Prostatakrebs-Screening auch die Prostata-Krebsmortalität senkt. Diese Daten liegen noch nicht vor und sollen im weiteren Verlauf der aktuellen Studie erhoben werden. Sinnvoll ist es, Männer nicht nur über den möglichen Nutzen des Screenings, sondern auch über die Risiken aufzuklären.