27.11.2007 | Schlaganfall
Antibiotikum bessert Prognose bei ischämischem Insult
Mit dem Tetrazyklin-Abkömmling Minocyclin wurden in einer offenen Studie in Israel bei 152 Patienten mit ischämischem Schlaganfall überraschende Therapieerfolge verzeichnet. Mit der Behandlung wurde 6 bis 24 Stunden nach dem Schlaganfall begonnen. Die Patienten erhielten an 5 aufeinanderfolgenden Tagen oral 200 mg Minocyclin oder ein Plazebo. Bereits eine Woche nach dem Schlaganfall hatten die Patienten der Antibiotikumgruppe einen signifikant niedrigeren Behinderungsgrad, beurteilt nach der National Instituts of Health Stroke Scale (NIHSS). Nach 90 Tagen hatte sich der NIHSS-Score von initial 7,5 (mittelschwere Behinderung) auf 1,6 (geringe Behinderung) gebessert. In der Plazebogruppe gelang nur eine moderate Verbesserung auf 6,5. Vermutet werden antiinflammatorische und neuroprotektive Effekte von Minocyclin, die weiter getestet werden sollen.
Quelle
- Lampl Y et al.: Minocycline treatment in acute stroke. An open-label, evaluator-blinded study. NEUROLOGY 2007; 69: 1404-1410