30.11.2009 | Schlaganfall
Infektionen erhöhen Schlaganfallrisiko
Chronische Infektionen mit verbreiteten Erregern erhöhen nach neuen Studiendaten das Risiko für einen erstmaligen Schlaganfall. US-Forscher haben in einer Kohortenstudie mit 1.625 Bewohnern von Manhattan, im Mittel 68 Jahre alt, nachgewiesen, dass jede Infektion mit Chlamydia pneumoniae, Helicobacter pylori, Cytomegalievirus, Herpes simplex-Virus 1 oder 2 mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden war. Die Infektionen wurden serologisch nachgewiesen. Signifikant war allerdings nur der Zusammenhang zwischen dem infektiösen „Burden“-Index (IBI = Summe der einzelnen Infektionen) und dem Schlaganfallrisiko. Ein hoher IBI erhöhte unabhängig von anderen Faktoren das Insultrisiko um 40 Prozent. In einer Fall-Kontroll-Studie wurde außerdem belegt, dass eine akute Herpes-zoster-Infektion ein Risikofaktor für einen Insult ist. Das Schlaganfallrisiko war im Jahr nach der Infektion um 30 Prozent erhöht, bei Patienten, bei denen der N. ophthalmicus betroffen war, sogar mehr als vierfach.
Quelle
- Kang J-H et al.: Increased Risk of Stroke After a Herpes Zoster Attack. Stroke 2009; 40: 3443-3448.
- Elkind M et al.: Infectious Burden and Risk of Stroke. Arch Neurol 2010; 67(1); doi:10.1001/archneurol.2009.271