27.10.2009 | Therapiesicherheit
Entwarnung: Kombination von PPI mit Clopidogrel doch unbedenklich?
Viele Patienten, die mit einem Thienopyridin wie Clopidogrel behandelt werden, erhalten zum Schutz vor gastrointestinalen Beschwerden oder Komplikationen einen Protonenpumpenhemmer (PPI). Ob diese Kombinationstherapie riskant ist, weil PPI und speziell Omeprazol die Konversion von Clopidogrel in seinen aktiven Metaboliten hemmen, wird zurzeit intensiv diskutiert. Für Entwarnung sorgen jetzt die Ergebnisse einer prospektiven, randomisierten Vergleichsstudie bei 13.600 Patienten mit akutem Koronarsyndrom, die mit Clopidogrel oder dem neuen Plättchenhemmer Prasugrel behandelt wurden. Ein Drittel aller Studienteilnehmer erhielt gleichzeitig eine PPI-Behandlung. Es gab keine Hinweise, dass die PPI-Behandlung die Rate kardiovaskulärer Ereignisse beeinflusste. Bestätigt wurde allerdings in einer weiteren Analyse, dass die Plättchenhemmung unter Clopidogrel und Prasugrel durch PPI beeinträchtigt wird.
Quelle
- O´Donoghue M et al.: Pharmacodynamic effect and clinical efficacy of clopidogrel and prasugrel with or without a proton-pump inhibitor: an analysis of two randomised trials. The Lancet 2009; 374: 989-997