26.03.2009 | Thromboseprophylaxe
Bei Hypokoagulation kann auf orales Vitamin K verzichtet werden
Bei Patienten mit einer moderaten Hypokoagulation (INR 4,5 bis 10) unter Warfarin ist ein Stopp der Antikoagulation zur Verringerung des Blutungsrisikos ausreichend. Dies hat eine US-Studie bei 700 nicht-blutenden Patienten bestätigt. Auf eine zusätzliche orale Gabe von niedrig dosiertem Vitamin K zur rascheren Verringerung der INR (international normalized ratio) kann demnach verzichtet werden. Bei den 700 Studienteilnehmern waren unter Antikoagulation mit Warfarin erhöhte INR-Werte zwischen 4,5 und 10 festgestellt worden. Warfarin wurde abgesetzt und die Patienten erhielten bis zur Normalisierung des INR (2,0 bis 3,5) randomisiert täglich 1,25 mg orales Vitamin K oder Placebo. Zwar hatten unter Vitamin K die INR-Werte bereits nach einem Tag deutlich stärker abgenommen (-2,8 vs. -1,4); aber im Verlauf von 90 Tagen zeigten sich zwischen beiden Gruppen keine Unterschiede bei Blutungen, Thromboembolien oder Mortalität.
Quelle
- Crowther M et al.: Oral Vitamin K Versus Placebo to Correct Excessive Anticoagulation in Patients Receiving Warfarin. A Randomized Trial. Ann Intern Med 2009; 150: 293-300