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  • 31.05.2010 | Übersichtsarbeit

    M. Parkinson: Nur wenige evidenzbasierte Therapien bei nicht-motorischen Symptomen

    Die Lebensqualität von Parkinson-Patienten wird durch eine Vielzahl nicht-motorischer Symptome zusätzlich herabgesetzt. Häufig sind etwa Schlafstörungen, erektile Dysfunktion, Inkontinenz oder Verstopfung. Diese Symptome werden jedoch immer noch zu selten diagnostiziert und therapiert, es mangelt auch an evidenzbasierten Therapiestrategien. Was sich in kontrollierten Studien bewährt hat, berichten US-Neurologen in einer Übersichtsarbeit. 

     

    Ausreichend für eine Therapieempfehlung ist die Datenlage etwa bei erektiler Dysfunktion. Hier konnte in einer kleinen Studie nachgewiesen werden, dass der Phosphodiesterase (PDE)-5-Hemmer Sildenafil bei Parkinson-Patienten die Erektion und das sexuelle Erleben verbessern kann, ohne den Blutdruck nennenswert zu beeinflussen. Eine Obstipation wird oft durch Störungen des autonomen Nervensystems oder durch Medikamente ausgelöst. Stuhlkonsistenz und gastrointestinale Motilität können durch isoosmotische Makrogol-Lösung verbessert werden. Ebenfalls empfohlen wird viel Flüssigkeit und ballaststoffreiche Ernährung. Nicht überzeugen konnte Botulinumtoxin zur Tonusverbesserung der Darmmuskulatur. 

     

    Eine verstärkte Tagesschläfrigkeit kann nach dem subjektiven Befinden der Patienten gut durch Modafinil verbessert werden. Die Einnahme wird empfohlen, obwohl die Wirksamkeit objektiv noch nicht bestätigt werden konnte. Nächtliche Ein- und Durchschlafstörungen und das Restless-legs-Syndrom, das jeden fünften Parkinson-Patienten betrifft, werden durch Levodopa/Carbidopa ebenfalls zumindest subjektiv gebessert. Für den Nutzen der chirurgischen Tiefenstimulation des Nucleus subthalamicus gibt es bislang nur Indizien aus Studien mit anderer Fragestellung. Gegen Fatigue hat sich Methylphenidat in einer Placebo-kontrollierten Untersuchung bewährt, das Suchtpotenzial sollte jedoch berücksichtigt werden.