15.01.2008 | Unspezifische Rückenschmerzen
Regelmäßige Physiotherapie zählt zu den Methoden der ersten Wahl
Rückenschmerzen zählen zu den größten gesundheitlichen Problemen unserer Gesellschaft. Wer erstmals betroffen ist, hat eine 20prozentige Chance, innerhalb eines Jahres erneut Rückenschmerzen zu bekommen. Wer wegen Rückenschmerzen vier bis zwölf Wochen nicht arbeiten konnte, bei dem ist es ziemlich wahrscheinlich, dass er auch im nächsten Jahr Rückenschmerz-bedingt Fehlzeiten bei der Arbeit haben wird. Präventivmediziner aus den Niederlanden haben in einer Übersichtsarbeit zusammengefasst, wie Patienten mit unspezifischen berufsbedingten Rückenschmerzen möglichst schnell wieder fit werden.
Zu den wichtigsten Faktoren für eine schnelle Genesung zählen die Autoren regelmäßige Physiotherapie drei- bis fünfmal die Woche in Verbindung mit körperlichen Übungen zu Hause. Zur medikamentösen Unterstützung haben sich nach der Studienlage außer nicht-steroidalen Antiphlogistika auch Antidepressiva bewährt. Das Ziel sollte eine möglichst rasche Mobilisierung der Patienten sein; Bettruhe sollte auf maximal zwei Tage beschränkt oder ganz vermieden werden.
Bessern sich die Beschwerden nur zögerlich, sollte an persönliche und psychosoziale Barrieren gedacht werden. Als Risikofaktoren für lang anhaltende Beeinträchtigungen nennen die Autoren unter anderem Depressionen, Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, somatische Störungen und Arbeitslosigkeit. Berücksichtigt werden sollten außerdem Warnzeichen („red flags“) für ein hohes Chronifizierungsrisiko wie Drogenmissbrauch, Schmerzen in Ruhe, langfristige Einnahme von Steroiden oder Zunahme neurologischer Beschwerden.
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