· Article · HIV-Infektion
Frisch HIV-Infizierte vermutlich weniger infektiös als angenommen
Die akute Phase einer HIV-Infektion, die mehrere Monate dauern kann, geht mit einem besonders hohen Ansteckungsrisiko einher. US-Wissenschaftler gehen allerdings jetzt davon aus, dass die Betroffenen nicht ganz so infektiös sind wie bisher angenommen. Nach einer Simulationsrechnung kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass das Transmissionsrisiko in der Akutphase einer HIV-Infektion „nur“ um rund das 5-Fache höher ist als in der chronischen Phase (ohne Therapie). Bisher ging man davon aus, dass die Ansteckungsgefahr in der Akutphase der Infektion um den Faktor 10 höher ist. Diese Schätzung beruhte vor allem auf einer Studie in Uganda, bei der aber nach Ansicht der US-Forscher methodische Fehler gemacht wurden. Aufgrund des geringeren Transmissionsrisikos in der Akutphase infizierten sich vermutlich auch deutlich weniger Menschen in dieser Phase.
Quelle
- Bellan S et al.: Reassessment of HIV-1 Acute Phase Infectivity: Accounting for Heterogeneity and Study Design with Simulated Cohorts. PLOS Medicine 2015, published online March 17
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