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  • · Nachricht · Neue Richtlinien

    Fidaxomicin zur Behandlung der Clostridium-Difficile-Infektion empfohlen

    | Die Europäische Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ESCMID) hat neue Richtlinien zur Behandlung der Clostridium-Difficile-Infektion (CDI) veröffentlicht. Diese empfehlen die Gabe von Fidaxomicin für alle CDI-Patienten, die für eine orale Behandlung mit Antibiotika infrage kommen. Fidaxomicin wird insbesondere als Erstlinientherapie für CDI-Patienten mit erstem Rezidiv oder Rezidiv-Risiko sowie für Patienten mit multiplen CDI-Rezidiven empfohlen. Auch für Patienten mit einer schweren Erkrankung und einer leichten CDI ist eine Therapie mit Fidaxomicin sinnvoll. |

     

    CDI ist eine der häufigsten Ursachen von Diarrhö in Verbindung mit Antibiotika, und schwere Fälle können eine Darmoperation erforderlich machen und sogar zum Tod führen. Bei Krankenhauspatienten mit CDI besteht ein dreifach höheres Risiko, im Krankenhaus (oder innerhalb eines Monats nach der Infektion) zu sterben, als bei solchen ohne CDI. Eine der grössten Herausforderungen im Zusammenhang mit CDI besteht in der Gefahr einer Wiederkehr der Infektion. 25 Prozent der CDI-Patienten erleiden nach einem Monat eine Wiederkehr der Erkrankung und Patienten, bei denen die Krankheit bereits wiedergekehrt ist, haben ein 40 Prozent höheres Risiko einer erneuten CDI.

     

    „Eine der grössten Herausforderungen für den optimalen Umgang mit CDI ist die Gefahr der Wiederkehr, weshalb die deutliche Verminderung der Wiederkehr, die mit DIFICLIR im Vergleich zu einer Behandlung mit Vancomycin erzielt werden kann, eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der Erkrankungs- und Sterberate in Verbindung mit CDI spielt“, erklärt Professor Oliver Cornely von der Universitätsklinik in Köln. „Ich begrüsse diese Richtlinien und glaube, dass die Anwendung dieser Empfehlungen dazu beitragen wird, die Pflege rund um CDI zu verbessern und die Belastungen sowohl für die Patienten als auch für die Gesundheitssysteme zu reduzieren.“

     

    Zwei grosse klinische Phase III-Studien zum Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit von 400mg pro Tag oral verabreichtem Fidaxomicin mit 500mg pro Tag oral verabreichtem Vancomycin machten die potenziellen Vorteile von Fidaxomicin im Vergleich zu Vancomycin, dem aktuellen Behandlungsstandard, deutlich. Bei den an den Studien beteiligten Patienten lag eine bestätigte Diagnose von CDI vor. Unter den Teilnehmern befanden sich Patienten mit schwerer CDI, solche, bei denen CDI ein spezielles Risiko darstellt, ältere Patienten sowie Patienten mit Begleiterkrankungen. Fidaxomicin reduzierte das Auftreten von CDI im Vergleich zu Vancomycin deutlich. Bei mit Fidaxomicin behandelten Patienten konnte das Risiko der wiederkehrenden Diarrhö innerhalb von 30 Tagen nach Abschluss der Behandlung im Vergleich zu den mit Vancomycin behandelten Patienten deutlich reduziert werden. Fidaxomicin erreichte auch den primären Endpunkt der klinischen Heilungsrate, die sich als gleichwertig mit der von Vancomycin erwies.

     

    Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind einem höheren CDI-Risiko ausgesetzt und daher besonders gefährdet. CDI kann bei älteren Patienten zu einer Sterblichkeitsrate von 14 Prozent führen und Krebspatienten, die wegen CDI behandelt werden, müssen längere Krankenhausaufenthalte in Kauf nehmen. Bei der progressiven chronischen Nierenerkrankung beansprucht die Behandlung der Diarrhö mehr Zeit. Hier wurden niedrige Heilungsraten und eine höhere Inzidenz von Rückfällen bei Patienten festgestellt, die wegen CDI behandelt wurden. Patienten in Langzeitpflege-Einrichtungen sind besonders gefährdet: die CDI-Rezidivrate kann hier im Zeitraum von sechs Monaten 50 Prozent betragen, wenn sich die Patienten die Krankheit in einer Langzeit-Pflegeeinrichtung zugezogen haben. Die Sterblichkeitsrate auf der Intensivstation bei Patienten im Alter von 65 Jahren beträgt 45 Prozent. Gemäss den überarbeiteten ESCMID-Behandlungsrichtlinien wird DIFICLIR für jene Patienten dieser schwachen Patienten-Sub-Populationen empfohlen, die für eine orale Behandlung mit Antibiotika infrage kommen.

     

    Das vorhergehende Dokument mit den ESCMID-Richtlinien wurde 2009 veröffentlicht und hat in der klinischen Praxis breite Anwendung gefunden. Da jedoch neue CDI-Behandlungsformen entwickelt wurden, musste dieses Dokument aktualisiert werden, um eine einheitliche Vorgehensweise bei der CDI-Behandlung in den Krankenhäusern Europas zu gewährleisten. Um die aktualisierten Richtlinien zu entwickeln, haben die ESCMID und ein Team von Experten aus 11 europäischen Ländern eine computergestützte Literaturrecherche durchgeführt und randomisierte und nicht randomisierte Studien unter die Lupe genommen, in denen Wirkung einer Intervention auf das klinische Ergebnis von CDI getestet wurde. Die aktualisierten Richtlinien 2013 bieten einen Überblick über die aktuellen Behandlungsmethoden von CDI sowie über die evidenzbasierten Empfehlungen zur Behandlung von CDI.

     

    Quellen

    Quelle: ID 42385469