· Article · Schwere Pneumonie
Zusatztherapie mit Kortikosteroiden bei schwerer ambulanter Pneumonie vorteilhaft
Neue Daten sprechen für eine Zusatztherapie mit Kortikosteroiden bei hospitalisierten Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie (CAP), vor allem bei in sehr schweren Fällen. In einer spanischen Multicenterstudie wurden 120 Patienten mit schwerer Pneumonie und hohen Entzündungswerten (Serum-CRP > 150 mg/l) zusätzlich zur Standardtherapie randomisiert über fünf Tage hochdosiert mit Prednisolon i.v. (Bolus von 0,5 mg/kg alle zwölf Stunden) oder mit Placebo behandelt. In der Prednisolon-Gruppe war die Häufigkeit eines Therapieversagens (radiologische Progression, Persistieren schwerer Atemnot, Schockzustand, invasisve Beatmung oder Tod innerhalb von drei bis fünf Tagen nach Therapiebeginn) um zwei Drittel verringert (13 versus 31 %, p=0,02). In der zweiten Studie wurden knapp 800 CAP-Patienten, die weniger schwer erkrankt waren, randomisiert über sieben Tage mit oralem Prednison (50 mg täglich) oder Placebo behandelt. In der Prednison-Gruppe war die Zeit bis zur klinischen Stabilität signifikant kürzer (im Median 3 versus 4,4 Tage, p<0,0001).
Quellen
- Torres A et al.: Effect of Corticosteroids on Treatment Failure Among Hospitalized Patients With Severe Community-Acquired Pneumonia and High Inflammatory Response. A Randomized Clinical Trial. JAMA 2015; 313(7): 677-686
- Blum C et al.: Adjunct prednisone therapy for patients with community-acquired pneumonia: a multicentre, double-blind, randomised, placebo-controlled trial. The Lancet 2015, published online January 18
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