· Fachbeitrag · Untere Atemwegsinfektionen
Antibiotikatherapie bringt bei hustenden Patienten in der Regel wenig
Antibiotika sollten bei hustenden Patienten ohne Verdacht auf eine Pneumonie zurückhaltend eingesetzt werden. Eine Placebo-kontrollierte Multicenterstudie in zwölf europäischen Ländern bei mehr als 2.000 erwachsenen Patienten mit unteren Atemwegsinfektionen hat bestätigt, dass eine Therapie mit Amoxicillin (1 g dreimal täglich über 7 Tage) nur von geringem Nutzen ist, wenn keine Pneumonie vermutet wird. Weder bei der Dauer der Symptome (im Median 6 bzw. 7 Tage) noch beim mittleren Symptomschweregrad gab es signifikante Unterschiede zwischen der Antibiotika- und der Placebogruppe. Lediglich bei der Häufigkeit des Auftretens neuer oder sich verschlimmernder Symptome schnitt die Amoxicillin-Gruppe besser ab (16 % vs. 19 %; p=0,043). Andererseits war die Rate von Nebenwirkungen (insbesondere Übelkeit, Hautausschlag, Diarrhö) unter Amoxicillin häufiger.
PRAXISHINWEIS | Der mögliche Nutzen einer Antibiotikatherapie bei unkomplizierten unteren Atemwegsinfektionen kann durch potentiell unerwünschte Wirkungen aufgewogen werden, schreibt Philipp Schütz aus Aarau / Schweiz im Kommentar. |
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