· Fachbeitrag · Adipositas
Magenbypass geht mit Beschwerden einher
Ein Magen-Bypass kann adipösen Patienten zu einem deutlichen Gewichtsverlust und mehr Lebensqualität verhelfen. Eine Befragung von rund 1.400 dänischen Patienten, vier Fünftel Frauen, im Median knapp fünf Jahre nach dem Eingriff bestätigt die Zufriedenheit der meisten Behandelten, obwohl sie deutlich häufiger Beschwerden haben als Kontrollpersonen. 87 % der Studienteilnehmer sagten, dass sich ihr Gesundheitszustand nach der bariatrischen OP verbessert habe, 8 % gaben aber auch eine Verringerung ihres Wohlbefindens an. Zwei Drittel der Patienten mit Magenbypass suchten im Beobachtungszeitraum wegen Beschwerden ärztliche Hilfe und 30 % wurden deshalb in die Klinik eingewiesen. In der Kontrollgruppe von 90 nach Geschlecht und Body-Mass-Index gematchten Personen war dies nur bei 35 % bzw. 7 % der Fall. Die häufigsten Beschwerden von Patienten mit Magenbypass waren Bauchschmerzen und Fatigue (jeweils 34 %) sowie Anämie (28 %). Das Risiko für Beschwerden war bei Frauen höher als bei Männern und auch bei jüngeren Patienten im Alter < 35 Jahren erhöht. Die Lebensqualität korrelierte invers mit der Zahl der Beschwerden. Laut Daten eines Literatur-Reviews bietet ein bariatrischer Eingriff auch die Chance für eine Verringerung depressiver Symptome. Psychische Probleme sind häufig bei Kandidaten für einen bariatrischen Eingriff. In den fast 70 ausgewählten Studien war jeder Fünfte. von Depressionen und 17 % von Essstörungen (Binge-Eating) betroffen.
Quellen
- Gribsholt S et al.: Prevalence of Self-reported Symptoms After Gastric Bypass Surgery for Obesity. JAMA Surg 2016, doi:10.1001/jamasurg.2015.5110
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