· Fachbeitrag · Akuter Herzinfarkt
Bei primärer PCI sollte nur die Infarktarterie dilatiert werden
Während einer primären perkutanen Koronarintervention (PCI) bei Patienten mit akutem Herzinfarkt und Mehrgefäßerkrankung sollten nur die Infarkt-auslösenden Stenosen dilatiert werden; weitere Engstellen in anderen Gefäßen sollten hingegen besser bei Folgeeingriffen aufgeweitet werden. Neue Daten aus der HORIZONS-AMI-Studie in den USA und einer Meta-Analyse bestätigen, dass diese Vorgehensweise mit der besten Prognose einhergeht. Werden alle atherosklerotischen Gefäße bereits während der ersten Sitzung aufgeweitet, sind sowohl die Kurz- als auch die Langzeit-Mortalität der Patienten am höchsten. In der US-Studie bei insgesamt 668 Infarkt-Patienten mit Mehrgefäßerkrankung, bei denen eine primäre PCI erfolgte, betrug die Ein-Jahres-Mortalität von Patienten, bei denen alle signifikanten Läsionen in nur einer Sitzung aufgeweitet worden waren, 9,2% im Vergleich zu nur 2,3% bei Patienten, bei denen mehrere PCIs in zeitlichem Abstand erfolgt waren. In der Meta-Analyse der Daten von vier prospektiven und 14 retrospektiven Studien mit mehr als 40.000 Patienten war bei einer Mehrgefäß-PCI die 30-Tage-Mortalität um ein Drittel und die Langzeit-Mortalität um 60% höher als bei einer alleinigen Zielgefäß-PCI.
Quellen
- Kornowski R et al.: Prognostic impact of staged versus „one-time“ multivessel percutaneous intervention in acute myocardial infarction. J Am Coll Cardiol 2011; 58: 704-711
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