· Fachbeitrag · Blutdoping
EPO verringert den Blutfluss ins Gehirn
Schweizer Wissenschaftler haben bei Untersuchungen von 16 gesunden männlichen Freiwilligen negative Auswirkungen von Blutdoping mit Erythropoetin (EPO) auf den Blutfluss im Gehirn dokumentieren können. EPO wurde jeweils acht Personen kurzfristig in hoher Dosierung (30.000 Einheiten täglich über drei Tage) oder längerfristig in niedriger Dosierung (5.000 Einheiten pro Woche über 13 Wochen) verabreicht. Bei beiden Dosierungen nahm die Elastizität der Gefäße ab und erhöhte sich der Arteriendruck im Mittel um 8 bzw. 7 mmHg, und zwar unabhängig von der Beeinflussung des Hämatokrits, betonen die Autoren. Der Hämatokrit der Probanden erhöhte sich bei langfristiger EPO-Gabe um rund 5% (von 42,5% auf 47,6%), blieb bei akuter Gabe aber unbeeinflusst. Unter beiden EPO-Dosierungen verringerte sich auch die Sauerstoffversorgung des Gehirns, was auf einen verringerten zerebralen Blutfluss hinweist. Diese Ergebnisse machen nicht nur auf neue Risiken von Blutdoping aufmerksam, so die Autoren, sondern stellen auch den Ansatz in Frage, Schlaganfall-Patienten mit EPO zu behandeln.
Quelle
- Rasmussen P et al.: Both acute and prolonged administration of EPO reduce cerebral and systemic vascular conductance in humans. Faseb J 2011, published online December 9
Abstract