· Fachbeitrag · Bluthochdruck
Bei hypertonen Diabetikern sollte der Blutdruck nicht zu aggressiv gesenkt werden
Neuere Studien wie SPRINT haben wieder ein tieferes Blutdruckziel als < 140/90 mmHg ins Gespräch gebracht. Allerdings scheinen von einer aggressiven Blutdrucksenkung nicht alle Patienten zu profitieren. In einer aktuellen Meta-Analyse von Studiendaten bei Diabetikern ‒ sie waren zum Beispiel in SPRINT gar nicht beteiligt ‒ wurde der Nutzen einer antihypertensiven Therapie mit abnehmendem Ausgangsblutdruck zunehmend geringer. Lag der systolische Blutdruck zu Beginn < 140 mmHg, erhöhte sich bei einer antihypertensiven Therapie die kardiovaskuläre Mortalität sogar um 15 %. Ausgewertet wurden die Daten von 49 Studien mit insgesamt fast 74.000 Diabetikern. Bei Patienten mit einem systolischen Ausgangsblutdruck > 150 mmHg wurden durch eine antihypertensive Therapie Gesamt- und kardiovaskuläre Mortalität, Herzinfarkt- und Schlaganfallraten sowie Häufigkeit eines terminalen Nierenversagens deutlich verringert. Bereits etwas geringer war der Nutzen der Therapie bei Patienten mit einem Ausgangsblutdruck von 140-150 mmHg. Keinerlei Vorteile wurden bei Patienten mit Ausgangswerten < 140 mmHg festgestellt. Ein ähnliches Bild zeigte sich bei Analyse der Daten zur erzielten Blutdrucksenkung. Am schlechtesten war die Prognose der Patienten mit einer Blutdruckeinstellung < 130 mmHg.
PRAXISHINWEIS | Bei Diabetikern mit Hypertonie sollten weniger aggressive Blutdruckzielwerte gewählt werden als bei Nicht-Diabetikern, raten die Autoren. |
Quelle
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