· Fachbeitrag · Bluttransfusionen
Prognose nach Herz-Op bei Verweigerern von Bluttransfusionen keineswegs eingeschränkt
Extreme prä- und perioperative Maßnahmen zur Verhinderung einer Anämie während einer Herz-Op sind bei Verweigerern von Bluttransfusionen sicher. Das ist das Fazit einer Analyse von Patientendaten des Herzzentrums der Cleveland Clinic in den USA bei knapp 88.000 Herzpatienten im Zeitraum 1983 bis 2011, darunter 322 Zeugen Jehovas, die die Transfusion von Vollblutkonserven verweigerten.
Die Studie liefert aber auch gute Argumente, die gängigen Transfusionspraxen bei schweren Operationen mit viel Blutverlust zu überdenken und verstärkt andere Verfahren zur Vermeidung einer Anämie einzusetzen, wie sie auch von Zeugen Jehovas akzeptiert werden, betont Dr. Victor Ferraris aus Lexington (Kentucky) im Studienkommentar: zum Beispiel präoperative Behandlung mit Erythropoetin, Eisen und Vitamin-B-Komplex, Hämokonzentration und Einsatz von Zell-Saver-Verfahren während der Op. Denn die Komplikationsraten während der Herz-Op sowie die Ein-Jahres-Mortalität waren bei den Zeugen Jehovas besser als bei den knapp 49.000 (56 %) Patienten, bei denen während der Op Vollblutkonserven eingesetzt worden waren: Die Herzinfarkt-Raten waren geringer (0,3 % vs. 2,8%), es waren weniger zusätzliche Eingriffe wegen Blutungskomplikationen erforderlich (3,7 % vs. 7,1 %), die Verweildauer auf der Intensivstation und in der Klinik waren ebenso wie die Ein-Jahres-Mortalität (95 % vs. 89 %) geringer.
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