· Fachbeitrag · Chemotherapie
Olanzapin ‒ geeignet als Antiemetikum bei Krebspatienten?
Die Prävention von Übelkeit und Erbrechen während einer Chemotherapie mit hoher emetogener Potenz (wie bei Einsatz von Cisplatin, Doxorubicin, Cyclophosphamid) kann durch zusätzliche Behandlung mit dem Neuroleptikum Olanzapin offenbar deutlich verbessert werden. Das haben US-Wissenschaftler in einer Phase-3-Studie bei 380 Krebspatienten mit erstmaliger Chemotherapie belegen können. Jeweils die Hälfte von ihnen erhielt an den Tagen 1 - 4 zusätzlich zur Standard-Antiemesis (Aprepitant oder Fosaprepitant, Ondansetron plus Dexamethason) 10 mg Olanzapin oder Placebo. Der Anteil der Patienten ohne chemotherapieinduzierte Übelkeit war in der Olanzapin-Gruppe signifikant höher, sowohl in den ersten 24 Stunden nach Chemotherapie (74 % versus 45 %) als auch in den Stunden 25 - 120 (42 % versus 25 %) wie auch in der gesamten 120-Stunden-Periode (37 % versus 22 %, p jeweils = 0,002). Auch die Rate der Patienten mit komplettem Ansprechen (keine Emesis und keine Rescue-Medikation) war in der Olanzapin-Gruppe erhöht.
PRAXISHINWEIS | Onkologen aus Boston empfehlen in einer der Studie assoziierten Fallbesprechung ein stufenweises Vorgehen: Standard-Antiemese für alle Patienten mit Chemotherapie und bei Durchbruch-Übelkeit Hinzufügen von Olanzapin beim zweiten Zyklus. Zu berücksichtigen sei bei Einsatz des Neuroleptikums auch der sedierende Effekt und der Trend zur Gewichtszunahme. |
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