20.08.2014 · Article · COPD

Frühe Lungenreha bei COPD-Patienten mit akuter Exazerbation in Studie ohne Wirkung

Bei COPD-Patienten wird vor allem nach einer akuten Exazerbation (AE) eine Lungenrehabilitation dringend empfohlen. Dazu zählen körperliches Training und die umfassende Beratung der Patienten. In etlichen Studien, darunter einem Cochrane-Review, ist der Nutzen der Maßnahme bereits belegt worden. Umso überraschender sind Ergebnisse einer britischen Studie bei insgesamt knapp 400 COPD-Patienten im Alter von 45 bis 93 Jahren, die wegen einer AE in die Klinik mussten. Bei der Hälfte der Patienten wurde innerhalb von zwei Tagen mit einem sechswöchigen Trainingsprogramm mit Aerobic- und Kraftübungen sowie neuromuskulärer elektrischer Stimulation begonnen. Die übrigen erhielten die Standardversorgung. Auf die Rehospitalisierungsrate im Verlauf eines Jahres hatte die frühe Lungenreha allerdings keinen Einfluss: Die Rate war in beiden Gruppen ähnlich (62 % versus 58 % Kontrollgruppe). Die Mortalität war in der Trainingsgruppe nach einem Jahr sogar um 70 % erhöht.

PRAXISHINWEIS | Zusätzlich zur Standardphysiotherapie sollte bei exazerbierten COPD-Patienten nicht zu früh mit einem progressiven Trainingsprogramm begonnen werden, so die Autoren. Zu beachten ist zudem, dass allen Studienteilnehmern nach drei Monaten eine ambulante Lungenreha angeboten wurde, die mehr Patienten aus der Kontrollgruppe in Anspruch nahmen (22 % versus 14 %).

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