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  • · Fachbeitrag · Darmkrebs

    ASS senkt Mortalität von Patienten mit fortgeschrittenen Kolonkarzinomen

    In einer Studie bei 1.000 Patienten mit fortgeschrittenen Kolonkarzinomen, überwiegend im Stadium III, sind antikarzinogene Eigenschaften einer Therapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (ASS, 75-325 mg täglich) bestätigt worden. Überraschend: Nicht die Aktivität der Cyclooxygenase 2 bzw. PTGS2-Expression war für die Vorhersage des Ansprechens auf ASS ein entscheidender Parameter, sondern die Expression von HLA-Klasse-I-Antigen durch Tumorzellen. Bei Patienten mit Expression, die nach der Krebsdiagnose mit der Einnahme von ASS begonnen hatten, war die Mortalität um 47 % geringer als in der Vergleichsgruppe ohne ASS-Therapie. Bei zwei Drittel der Studienteilnehmer wurde eine HLA-Klasse-I-Antigen-Expression in Tumorzellen nachgewiesen. Fehlte sie, hatte die Einnahme von ASS keinen Effekt. Damit kann der Wirkmechanismus nicht mit einer Verstärkung der Aktivität von natürlichen Killerzellen erklärt werden, schreiben die Autoren. Die Expression der PTGS2 hatte auf den Nutzen einer ASS-Therapie keinen Einfluss.

     

    PRAXISHINWEIS | Derzeit wird die adjuvante Gabe von ASS bei Patienten mit kolorektalen Karzinomen noch nicht empfohlen. „Aber warum sollte man damit warten, insbesondere wenn Patienten nach zusätzlichen Therapieoptionen fragen“, schreibt Alfred Neugut aus New York im Studienkommentar. Er würde ASS zu einer FOLFOX-Chemotherapie (Folinsäure, 5-Fluorouracil, Oxalilatin) hinzugeben.

     

    Quelle