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  • · Article · Darmkrebsvorsorge

    Blut-im-Stuhl-Test wegen unzureichender Treffsicherheit in der Diskussion

    Ein neuer Blut-im-Stuhl-Test der Leipziger Firma Indago GmbH steht heftig in der Kritik. Eine Expertenkommission der Universität Leipzig zieht nach eingehender Beurteilung der Evaluierungsstudie, an der auch Leipziger Wissenschaftler beteiligt waren, den eindeutigen Schluss: Der Bluttest sei wegen seiner unzureichenden Treffsicherheit und der fehlenden Qualitätskontrolle für eine valide labormedizinische Diagnostik ungeeignet. Auch im „Spiegel“ ist kürzlich sehr kritisch über den Test berichtet worden. Beim Test wird nach Aufbereitung der Blutproben bei Temperaturen über 400 °C ‒ bei denen alle Antikörper und Antigene im Blut zerstört werden! ‒ eine polymerspezifische Analysemethode inklusive mikroskopischen Untersuchung von histologischen Schnitten zum Screening auf Darmpolypen genutzt. Laut Evaluierungsstudie soll der Test eine Sensitivität von 72,4 % und eine Spezifität von 62,3 % haben. Dies wird von den Experten angezweifelt: „Die Herstellung der Proben ist nicht nachvollziehbar. Wir halten es daher ärztlich und ethisch für nicht vertretbar, wenn dieser Test für eine medizinische Diagnostik herangezogen wird“, sagt Prof. Dr. Ingo Bechmann aus Leipzig. Die Medizinische Fakultät rät klar vom Einsatz des Bluttests ab.

     

    Quellen

    • Pressemitteilung der Universität Leipzig vom 13. Juli 2014