· Fachbeitrag · Defibrillatortherapie
Weibliches Geschlecht ‒ Risikofaktor für mehr Komplikationen nach ICD-Implantation?
Bei der Versorgung und Prognose von Herzpatienten sind bereits in etlichen Studien Unterschiede zwischen den Geschlechtern dokumentiert worden, in der Regel mit Nachteilen für das weibliche Geschlecht. Nach dem Ergebnis einer Beobachtungsstudie in Kanada bei insgesamt über 6.000 Patienten gilt dies offenbar auch für die Prognose nach Implantation eines ICDs. Bei Frauen war das Risiko für schwerere Komplikationen im Verlauf von 45 Tagen nach dem Eingriff signifikant um 80 % und im Verlauf eines Jahres um 91 % höher als bei Männern. Auch die Häufigkeit aller Komplikationen war bei Frauen um rund 50 % erhöht. Zusätzlich war bei Frauen die Wahrscheinlichkeit eines adäquaten ICD-Schocks um 30 % verringert.
Quelle
- MacFadden D et al.: Sex Differences in Implantable Cardioverter-Defibrillator Outcomes: Findings From a Prospective Defibrillator Database. Ann Intern Med 2012; 156(3): 195-203
Abstract
- www.annals.org/content/156/3/195.abstract
Quelle: Ausgabe 03 / 2012 | Seite 5 | ID 32065710