· Fachbeitrag · Epidemiologie
Diabetes plus Herzerkrankung ‒ eine tödliche Kombination
Ein Diabetes mellitus gilt bekanntlich als kardiovaskuläres Risikoäquivalent zu einem überstandenen Herzinfarkt. Kommt beides zusammen, ist die Mortalität langfristig deutlich erhöht. Das verdeutlichen die Daten einer britischen Kohortenstudie mit Daten zu mehr als 280.000 STEMI- und 422.000 NSTEMI-Patienten, darunter 120.000 Diabetiker. Im Beobachtungszeitraum von 1,9 Millionen Personenjahre starben fast 36 % der Diabetiker im Vergleich zu rund 25 % der Infarkt-Patienten ohne Diabetes. Die Exzess-Sterblichkeit bei Diabetikern betrug nach einem STEMI 72 % und nach einem NSTEMI 67 %, schreiben die Autoren. Auch bei Berücksichtigung von weiteren Komorbiditäten und Behandlungen der Patienten blieb die Mortalität bei Diabetikern fast unverändert. In einer weiteren Studie bei mehr als 5.000 Typ-2-Diabetikern mit kürzlich erlittenem Koronarsyndrom erhöhte sich die Mortalität bei einem weiteren, nicht-tödlichen kardiovaskulären Ereignis deutlich: bei Auftreten einer Herzinsuffizienz um das 5-Fache, bei Schlaganfall oder Herzinfarkt um etwa das 3-Fache und bei instabiler Angina um das 1,7-Fache.
Quellen
- White W et al.: Cardiovascular Mortality in Patients With Type 2 Diabetes and Recent Acute Coronary Syndromes From the EXAMINE Trial. Diabetes Care 2016; 39: 1267-1273
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