24.11.2015 · Article · Epidemiologie

Mortalität des kolorektalen Karzinoms variiert in Europa erheblich

| Die Mortalität von kolorektalen Karzinomen ist in den meisten Ländern Europas seit 1970 rückläufig. Besonders deutlich ist dies seit 1989 bei Frauen und bei Männern im Alter unter 65 Jahren. Bei der Analyse auf Grundlage von WHO-Daten zeigten sich aber große Unterschiede zwischen einzelnen Ländern und auch ungünstige Entwicklungen, vor allem in einigen Ländern Osteuropas. In den 27 Ländern der EU fiel die Mortalität zwischen 1989 und 2011 um 13 % bei Männern und 27 % bei Frauen. Besonders günstig mit Reduktionen von mehr als 25 % bei Männern und 30 % bei Frauen ist die Entwicklung in Deutschland (-37 % bei Männern, -47 % bei Frauen), Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Belgien, Tschechien, Luxemburg und Irland. Nur geringe oder keine Verbesserungen gab es in den meisten zentraleuropäischen Ländern. In Kroatien, Mazedonien und Rumänien nahm die Mortalität des kolorektalen Karzinoms sogar bei beiden Geschlechtern zu, in den meisten osteuropäischen Ländern stieg die Mortalität des kolorektalen Karzinoms bei Männern. Als Gründe nennen die Autoren vor allem Rauchen, Alkoholkonsum, ungünstige Ernährung sowie unterschiedliche Inanspruchnahme von Screeningangeboten. |