24.03.2014 · Fachbeitrag · Epidemiologie

Nach Tod des Partners steigt das KHK-Risiko

In den ersten 90 Tagen nach dem Tod des Partners ist für den hinterbliebenen Partner das KHK-Risiko mehr als zweifach erhöht. Das belegen britische Daten zu mehr als 30.000 Personen im Alter von 60 bis 89 Jahren, die den Tod ihres Partners verkraften mussten, und mehr als 83.000 Kontrollpersonen. Das Komplikationsrisiko war vor allem in den ersten 30 Tagen nach dem Trauerfall deutlich erhöht und galt für einen Herzinfarkt wie auch für einen Schlaganfall sowie für seltenere Ereignisse wie Lungenembolie gleichermaßen. Die Risikoerhöhungen wurden bis 90 Tage nach dem Ereignis dokumentiert. Als mögliche Erklärungen nennen die Autoren kurzzeitige Veränderungen von Blutdruck und Cortisolspiegeln, von Herzfrequenzvariabilität, Plättchenaktivierung und anderen Gerinnungsfaktoren. Auch die Qualität einer langjährigen Partnerschaft wirkt sich auf das KHK-Risiko aus, wie in einer weiteren Studie belegt worden ist. Bei Personen, die sich der Unterstützung durch den Partner nicht sicher fühlten, waren die kardialen Kalk-Scores und das KHK-Risiko am größten.

Quellen

• Carey I et al.: Increased Risk of Acute Cardiovascular Events After Partner Bereavement. A Matched Cohort Study. JAMA Intern Med 2014, published online February 24