· Fachbeitrag · Epidemiologie
Sprunghafter Anstieg von KHK-Komplikationen nach japanischem Erdbeben
Das japanische Erdbeben vom 11. März 2011 (Stärke 9 auf der Richter-Skala) führte in der Bevölkerung der betroffenen Region zu einem sprunghaften Anstieg von Herz-Kreislauf-Krankheiten. Innerhalb weniger Tage stieg die Zahl der Krankheitsfälle pro Woche bei Herzinsuffizienz von rund 20 auf über 60, bei akutem Koronarsyndrom von 3 auf 25, bei Schlaganfällen von rund 70 auf rund 110 und bei Herz-Lungen-Stillstand von rund 40 auf 80. Die Zahl der Lungenentzündungen, ein Risikofaktor für Herzinsuffizienz, stieg von rund 40 auf 90. Die Zahlen basieren auf Rettungsdienst-Protokollen im Bezirk Miyagi vom 11. Februar bis 30. Juni 2012.
Nach dem großen Erdbeben gab es über sechs Wochen noch eine Reihe von Nachbeben. Der zweite Krankheitsgipfel bei Schlaganfällen und Herz-Lungen-Stillstand wurde kurz nach dem stärksten Nachbeben (Stärke 7 am 7. April 2011) verzeichnet. Als wesentliche Ursachen gelten, unabhängig von Alter und Geschlecht, die stressbedingte Aktivierung des sympathischen Nervensystems mit Blutdruckerhöhung und zunehmendem Auftreten von Rhythmusstörungen, Infektionen sowie die unterbrochene Medikamenteneinnahme, schreibt die Forschergrupppe um Professor Hiroaki Shimokawa von der Tohoku-Universität.
Quelle
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