· Fachbeitrag · Extrem-ausdauersport
Regelmäßige Marathons könnten die rechte Herzkammer schädigen
Australische Wissenschaftler haben Hinweise gefunden, dass extremer Ausdauersport zumindest bei einigen Athleten die rechte Herzkammer schädigen könnte. Bei 5 von 40 Top-Athleten, die untersucht wurden, war die Funktion der rechten Herzkammer auch noch 6-11 Tage nach einem Wettkampf in einem Extremausdauersport (Marathon, Ultra-Triathlon oder alpines Fahrradfahren) beeinträchtigt. Zudem wurden im MRT Zeichen einer Herzfibrose nachgewiesen. Die betroffenen Athleten trainierten intensiver als die übrigen Ausdauersportler, bei denen Akutzeichen der Belastung innerhalb von einer Wochen verschwunden waren, oder hatten bereits eine längere Wettkampfkarriere hinter sich. Bei allen Sportlern konnte direkt nach der extremen Ausdauerbelastung eine Vergrößerung des Herzvolumens, eine Verringerung der Herzfunktion und ein Anstieg des BNP (B-type Natriuretic Peptide)-Spiegels nachgewiesen werden. Die rechte Herzkammer, von der in der Regel ventrikuläre Arrhythmien ausgelöst werden, scheint für extreme Belastungen besonders empfindlich zu sein, so die Autoren. Sie empfehlen weitere Untersuchungen.
Quelle
- La Gerche A et al.: Exercise-induced right ventricular dysfunction and structural remodelling in endurance athletes. Eur Heart J 2011, published online December 6
Abstract