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USA: Je höher die Zuzahlung der Patienten zu Statinen, desto schlechter die Compliance
Für Erstaunen sorgen auf den ersten Blick Ergebnisse einer US-Studie bei rund 90.000 Medicare-Versicherten ‒ im Mittel 76 Jahre alt, 60 % Frauen ‒, bei denen eine Statintherapie begonnen worden war. In der Gruppe der Patienten, denen ein generisches Statin verschrieben worden war (93 % der Studienteilnehmer), war die Therapieadhärenz im Verlauf von bis zu einem Jahr höher als bei Patienten mit einem Originalpräparat (77 % versus 71 %) und die Rate von Komplikationen geringer. Das Risiko für den kombinierten Endpunkt „Hospitalisierung wegen akutem Koronarsyndrom oder Schlaganfall oder Tod jedweder Ursache“ war signifikant um 8 % verringert. In absoluten Zahlen entsprach der Unterschied rund 1,5 Ereignissen weniger pro 100 Personenjahre bei generisch behandelten Patienten. Auf den zweiten Blick klären sich diese Ergebnisse schnell auf: Die Patienten mussten für ihre Rezepte aus eigener Tasche zuzahlen, im Schnitt insgesamt 10 US-Dollar für ein generisches Statin und 48 US-Dollar für ein Originalpräparat. Die höheren Ausgaben beeinträchtigten offenbar die Therapieadhärenz, so irische Wissenschaftler im Begleiteditorial.
PRAXISHINWEIS | Ob sich ein Patient die Therapie im Falle notwendiger Selbstzahlungen leisten kann, kann ein entscheidender Faktor für eine gute oder schlechte Therapieadhärenz sein, wird im Begleiteditorial betont. |
Quelle
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