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  • · Fachbeitrag · Statintherapie

    Drei neue Studien zur Sicherheit von Statinen

    „Der Nutzen von Statinen überwiegt bei weitem die potenziellen Risiken“, so das Fazit der Autoren einer neuen Meta-Analyse der Daten von insgesamt 135 Studien mit fast 250.000 Patienten. In 55 Studien wurde die Sicherheit von Statinen im Vergleich zu Placebo, in 80 Studien vs. einer aktiven Kontrolle untersucht. Beim paarweisen Vergleich ergaben sich weder Hinweise für ein Krebsrisiko unter Statinen, noch für ein erhöhtes Risiko für Myalgien, Erhöhungen der Kreatinkinase oder vermehrte Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen. Um 10 % erhöht war unter den Substanzen das Risiko für Diabetes, um 50 % häufiger wurden Erhöhungen von Transaminasen registriert. Allerdings muss unter Statinen auch vermehrt mit Muskelbeschwerden gerechnet werden, verdeutlicht ein retrospektiver Vergleich bei jeweils knapp 7.000 Statinanwendern (mindestens 90 Tage) und Nichtanwendern in den USA. Das Risiko für muskuloskelettale Erkrankungen war hier bei Statinanwender um 20 % erhöht, für Muskelverletzungen um 13 %, für Muskelschmerzen um 10 %. Keine Hinweise gab es hier für ein erhöhtes Risiko von Arthrose oder Arthropathien.

     

    Die Risiken einer Statintherapie variieren von Substanz zu Substanz, so ein weiteres Ergebnis der erstgenannten Meta-Analyse. Die wenigsten Nebenwirkungen wurden duch Simvastatin und Pravastatin verursacht. Höhere Dosierungen korrelierten wie zu erwarten mit einem erhöhten Nebenwirkungsrisiko. Dies galt insbesondere für höhere Dosierungen von Atorvastatin und Rosuvastatin, die mit einem erhöhten Risiko für Therapieabbrüche korrelierten. Simvastatin in der höchsten Dosis korrelierte auch mit einem erhöhten Risiko für einen Anstieg der Kreatinkinase.

     

    PRAXISHINWEIS |  Beachtet werden sollte bei einer Statintherapie wegen möglicher Interaktionen über das Cytochrom P (CYP) 450-Enzymsystem die Begleitmedikation, verdeutlichen Daten einer kanadischen Studie bei Statinanwendern über 65 Jahren. Alle Patienten wurden mit einem Makrolid behandelt: knapp 73.000 mit Clarithromycin und 3.300 mit Erythromycin, die beide CYP3A4 hemmen und dadurch die Statinspiegel erhöhen; 68.500 mit Azithromycin, das nicht über CYP3A4 verstoffwechselt wird. Im Vergleich zu Azithromycin waren bei Einsatz der beiden anderen Makrolide die Risiken einer Hospitalisierung wegen 
einer Rhabdomyolyse um das 2-fache (absolut: +0,02 %) sowie eines akuten Nierenschadens um das 1,8-fache (1,26 %) und die Mortalität um das 1,6-fache (0,25 %) erhöht.