· Article · Herzchirurgie
Prophylaktische Steroidgabe bei Herz-OP erhöht womöglich das Herzinfarkt-Risiko
In vielen Herzzentren werden während Herzoperationen mit Einsatz der Herz-Lungen-Maschine den Patienten routinemäßig Steroide verabreicht, um Entzündungsreaktionen zu verringern. Diese Praxis könnte aber nach dem Ergebnis einer großen Studie bei mehr als 7.500 Patienten in 82 Zentren weltweit mit einem erhöhten Herzinfarkt-Risiko einhergehen. In den ersten 30 Tagen nach dem Eingriff war die Infarktrate bei der Hälfte der Studienteilnehmer, die prophylaktisch Methylprednisolon erhalten hatten, um 21 % höher als in der Vergleichsgruppe, berichtete Dr. Richard Whitlock aus Hamilton/Kanada während der Jahrestagung der ACC in Washington. Das Risiko für Tod oder Herzinfarkt war um 15 % erhöht. Bei den primären Endpunkten (Gesamtsterblichkeit oder die Häufigkeit von Tod, Herzinfarkt, Schlaganfall, Nieren- oder Atemwegsversagen) gab es keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen.
PRAXISHINWEIS | „Die Gabe von Steroiden bei Herzoperationen mit kardiopulmonalem Bypass kann schaden“, sagte Studienleiter Richard Whitlock bei der Präsentation der neuen Studiendaten. Der ungünstige Einfluss wurde allerdings nur bei prophylaktischer Gabe festgestellt und nicht bei Patienten, die schon vor der Operation mit Steroiden behandelt wurden. |
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