· Article · Herzinfarkt
Mehr Schaden als Nutzen: Manuelle Thrombektomie während primärer PCI
Neue Daten einer großen Multicenterstudie bei über 10.000 Patienten mit ST-Hebungsinfarkt, bei denen primär eine perkutane Katheterintervention (PCI) erfolgte, stellen erneut die empfohlene routinemäßige Thrombektomie vor Stentimplantation infrage. Mit der Thrombusaspiration soll das Risiko distaler Embolien in Mikrogefäßen verhindert und so die Myokarddurchblutung verbessert werden. In der Studie erfolgte bei der Hälfte der Patienten eine Thrombektomie, bei den übrigen nur eine PCI (Thrombektomie als Notfallmaßnahme bei ungenügendem Koronarfluss im Umfeld eines Gefäßverschlusses, TIMI-Fluss). Beim primären kombinierten Endpunkt (kardialer Tod, Reinfarkt, kardiogener Schock oder Herzinsuffizienz NYHA IV innerhalb von 180 Tagen) gab es keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen (6,9 versus 7,0 %). Das Risiko für einen Schlaganfall innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff, Hauptsicherheitsendpunkt der Studie, war in der Gruppe mit routinemäßiger Thrombektomie rund zweifach erhöht (0,7 versus 0,3 %, p=0,02). Auch bei Patienten mit hoher Thrombuslast konnte kein klinischer Nutzen der Thrombektomie festgestellt werden.
PRAXISHINWEIS | Obwohl nach Thrombusaspiration eine verringerte distale Embolisierung und eine verbesserte mikrovaskuläre Reperfusion nachgewiesen werden konnten, hat sich dies nicht in einem klinischen Nutzen niedergeschlagen. |
Quelle
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