· Fachbeitrag · Herzinfarkt
Mortalität nach Infarkt korreliert U-förmig mit Serumkaliumspiegeln
In vielen Leitlinien zur Akutversorgung von Infarktpatienten wird empfohlen, den Serumkaliumspiegel zu messen und bei Bedarf auf Werte über 4 mmol/l oder sogar über 4,5 mmol/l zu erhöhen. Diese Empfehlungen, die auf älteren Studien basieren und zur Vorbeugung ventrikulärer Arrhythmien gedacht sind, scheinen nach dem Ergebnis einer aktuellen US-Studie nicht mehr zeitgemäß.
Ausgewertet wurden Daten von fast 39.000 Patienten, die zwischen Januar 2000 und Dezember 2008 mit einem akuten Herzinfarkt stationär aufgenommen worden waren. Die Mortalitätsrate in der Klinik war mit 4,8 % am geringsten bei Patienten mit einem Serumkaliumspiegel von 3,5 bis < 4,0 mmol/l. Bereits bei einem Serumkalium von 4,0 bis < 4,5 mmol/l war die Mortalität leicht erhöht (5 %) und bei Werten von 4,5 bis < 5,0 mmol/l stieg sie auf 10 %. Auch bei Patienten mit einem Serumkalium < 3,5 mmol/l war die Klinikmortalität drastisch erhöht (3,0 bis < 3,5: 11,4%; < 3,0 mmol/l: 46,2%). Ein erhöhtes Risiko für Kammerflimmern oder plötzlichem Herztod wurde nur bei Patienten mit Kaliumwerten < 3,0 mmol/l und > 5,0 mmol/l festgestellt. Ein Serumkaliumzielwert > 4,5 mmol/l sei bei Infarktpatienten nicht mehr gerechtfertigt, heißt es im Kommentar zur Studie.
Quelle
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