· Fachbeitrag · Herzinsuffizienz
Erhöhte Mortalität unter Digoxin ‒ Zweifel an der Indikation für altbewährte Substanz
Das über viele Jahre bei Patienten mit systolischer Herzinsuffizienz zu den Standardmitteln zählende Digoxin ist inzwischen nur noch ein Medikament der zweiten Wahl. Neue Daten aus den USA bei insgesamt knapp 2.900 Patienten, bei denen neu eine Herzinsuffizienz diagnostiziert worden ist, wecken jetzt sogar Zweifel an der Indikation von Digoxin. Bei knapp jedem fünften Studienteilnehmer wurde das Medikament eingesetzt; bei ihnen war die Mortalität im Beobachtungszeitraum von im Median 2,5 Jahren relativ um 72 % höher als bei Patienten ohne Digoxin (Sterblichkeit 14,2 versus 11,3 pro 100 Personenjahre). Die Häufigkeit von Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz war in beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich (28,4 versus 24,4 pro 100 Personenjahre). Die Ergebnisse waren unabhängig vom Geschlecht oder dem Einsatz von Betablockern.
PRAXISHINWEIS | „Eine Herzinsuffizienz-Therapie, die eine Betablockade und vollständige Angiotensin-II-Modulation einschließt, befreit von der Notwendigkeit, die Risiken einer zusätzlichen Digoxingabe in Kauf zu nehmen“, schreibt Lionel Opie aus Kapstadt im Begleiteditorial. Er fordert dazu auf, die gegenwärtigen Leitlinienempfehlungen zu überdenken. |
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