· Article · Vorhofflimmern (VHF)
Digitalisglykoside erneut mit erhöhter Mortalität bei VHF-Patienten assoziiert
Erneut zeigt eine große Fall-Kontroll-Studie aus den USA, dass Digitalisglykoside wie Digoxin zur Frequenzkontrolle bei Vorhofflimmern ungünstig sein könnten. Ausgewertet wurden Daten von über 122.000 US-Veteranen ‒ im Mittel 72 Jahre, fast alle männlich ‒, bei denen zwischen 2003 und 2008 ein nicht-valvuläres VHF neu diagnostiziert worden war. Knapp ein Viertel dieser Patienten erhielten Digoxin und 70 % von ihnen nahmen das Medikament auch noch nach einem Jahr ein. Die kumulative Mortalitätsrate im Verlauf von im Mittel knapp drei Jahren war bei Patienten unter Digoxin höher als bei den übrigen Patienten (95 versus 67 pro 1.000 Personenjahre). Je nach Analyse ergab sich eine Mortalitätserhöhung um 21 % bzw. 26 % für Patienten der Digoxin-Gruppe. Diese war unabhängig von Alter, Geschlecht und Begleiterkrankungen der Patienten wie auch von Begleittherapien mit Betablockern, dem Antiarrhythmikum der Klasse III Amiodaron oder dem Vitamin-K-Antagonisten Warfarin.
PRAXISHINWEIS | Der Stellenwert von Digoxin in der VHF-Therapie ist umstritten. Die meisten Experten empfehlen einen sehr zurückhaltenden Einsatz der Substanzen, in der Regel nur bei Patienten mit Herzinsuffizienz. |
Quelle
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses MR Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 12,75 € / Monat