· Fachbeitrag · Herzrhythmusstörungen
NSAR-Therapie mit erhöhtem Risiko für Vorhofflimmern verbunden
Die Liste der Risiken einer Therapie mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wird zunehmend länger. Bekannt ist, dass das gastrointestinale Blutungsrisiko der Patienten unter den meisten Substanzen erhöht ist. Dänische Wissenschaftler haben nun in einer großen Fall-Kontroll-Studie Hinweise dafür gefunden, dass die Therapie mit NSAR ‒ sowohl mit klassischen als auch mit selektiven ‒ mit einem erhöhten Risiko für Vorhofflimmern (VHF) einhergeht. Dies gilt insbesondere nach einer Neueinstellung. Bei Patienten, denen erstmals ein klassisches NSAR verschrieben worden war, war das VHF-Risiko im Verlauf von 60 Tagen signifikant um 46% erhöht; nach erstmaliger Verschreibung eines COX-2-Hemmers betrug die Risikoerhöhung 70%. Generell war die Einnahme von NSAR oder Coxiben mit einem um 17% bzw. 27% erhöhten VHF-Risiko verbunden. Besonders häufig betroffen waren Ältere, Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen oder mit rheumatoider Arthritis. Zwischen einzelnen Substanzen der jeweiligen Klasse gab es keine Unterschiede. Bei der Studie wurden Daten von mehr als 32.000 Patienten ausgewertet, die in Dänemark zwischen 1999 und 2008 erstmals wegen Vorhofflimmern oder -flattern in die Klinik eingeliefert worden waren.
Quelle
- Sørensen T et al.: Non-steroidal anti-inflammatory drug use and risk of atrial fibrillation or flutter: population based case-control study. BMJ 2011; 343: d3450
Volltext