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  • · Fachbeitrag · Hodgkin-Lymphom

    Chemotherapie allein ist in Frühstadien einer Bestahlungs-basierten Therapie überlegen

    In Frühstadien eines Hodgkin-Lymphoms ist nach neuen Studiendaten eine alleinige Chemotherapie mit einem besseren Gesamtüberleben verbunden als die bisher verbreitete Strahlentherapie, mit oder ohne zusätzlicher Chemotherapie. In der Studie erhielten 405 Patienten mit einem Hodgkin-Lymphom in den Stadien Ia oder IIa entweder ausschließlich 4-6 Zyklen des Schemas ABVD (Doxorubicin, Bleomycin, Vinblastin, Dacarbazin) oder sie erhielten eine subtotale Lymphknotenbestrahlung ‒ bei geringem Risiko alleine, bei ungünstigem Risikoprofil in Kombination mit zwei ABVD-Zyklen. Im Beobachtungszeitraum von im Mittel 11,3 Jahren war die Mortalität in der Bestrahlungstherapie-Gruppe doppelt so hoch wie bei alleiniger Chemotherapie (24 vs. 12 Todesfälle, p=0,04). Der Unterschied basierte vor allem auf vermehrten Nicht-Hodgkin-Lymphom-bezogenen Todesfällen nach Radiatio, in erster Linie aufgrund sekundärer Tumoren und kardiovaskulärer Ereignisse. Auch der Anteil der Patienten ohne Krankheitsprogression war bei alleiniger Chemotherapie höher (92% vs. 87%, p=0,05).

     

    PRAXISHINWEIS | Nach Ansicht des Studienleiters Dr. Ralph Meyer aus Queen`s dürften die Ergebnisse die derzeit übliche therapeutische Vorgehensweise verändern und den Stellenwert einer alleinigen Chemotherapie bei Frühstadien eines Hodgkin-Lymphoms erhöhen. Es müssten künftig die Patienten charakterisiert werden, die von einer Strahlentherapie profitieren.

    Quelle