· Fachbeitrag · Hormonersatztherapie (HRT)
Frauen unter HRT haben vermehrt schwere Asthma-Attacken
Eine Hormonersatztherapie (HRT) ist bereits mit einem erhöhten Risiko für Asthma in Verbindung gebracht worden. Eine aktuelle prospektive Studie in Dänemark legt jetzt nahe, dass eine HRT bei Asthma-Patientinnen in der Postmenopause auch ein Risikofaktor für schwere Asthmaanfälle ist. In der Studie wurden Daten von mehr als 23.000 Frauen ausgewertet. Asthma-Patientinnen, die Hormonpräparate einnahmen, wurden 1,3-mal häufiger in die Klinik eingeliefert wegen einer schweren Exazerbation als Patientinnen, die keine HRT erhielten. Die Risikoerhöhung zeigte sich umso stärker, je länger die Hormontherapie erfolgte, berichtete Dr. Klaus Bønnelykke aus Kopenhagen beim europäischen Pneumologenkongress in Amsterdam. Bei einer HRT über zehn Jahre und länger war das Hospitalisierungsrisiko wegen Asthma 1,5-fach erhöht. Noch stehen zwar randomisierte Untersuchungen aus, die den Zusammenhang bestätigen, räumte Bønnelykke ein. Aber aufgrund der bereits vorliegenden Daten sollte bei Frauen, die nach dem Beginn einer HRT Asthma oder schwere Asthmaanfälle entwickeln, ein Stopp der Therapie erwogen werden.
Quelle
- Jahrestagung der European Respiratory Society, Amsterdam, 24.-28. September 2011, Dr. Klaus Bønnelykke, Kopenhagen, Abstract-Nr. 4111
Pressemitteilung