· Fachbeitrag · Hormonersatztherapie
Neue WHI-Daten bestätigen erhöhtes Brustkrebsrisiko unter Hormonkombipräparaten
Neue Daten aus der Women´s Health Initiave (WHI) ‒ der Studie, die die Hormonersatztherapie bei postmenopausalen Frauen wegen des erhöhten Brustkrebsrisikos im Jahr 2002 in Verruf brachte ‒ haben die Risiken einer Therapie mit Östrogen-Progesteron-Kombipräparaten untermauert. Das Brustkrebsrisiko war am höchsten bei Frauen, die mit der Einnahme dieser Präparate mit Beginn der Menopause begannen (HR 1,68). Aber auch bei Beginn der Hormonersatztherapie erst fünf Jahre nach der Menopause war das Brustkrebsrisiko signifikant erhöht, auch bei einer Therapiedauer unter fünf Jahren (HR 1,45). Das Risiko, an einer Brustkrebserkrankung zu sterben, war bei Frauen der Hormongruppe um 32 % höher als in der Vergleichsgruppe. In absoluten Zahlen ist in der Hormongruppe mit jährlich zwei zusätzlichen Brustkrebserkrankungen pro 1.000 behandelten Frauen zu rechnen.
PRAXISHINWEIS | Die Annahme, dass eine kurzzeitige Hormonersatztherapie direkt im Anschluss an die Menopause sicher sei, wird durch die neuen Daten klar widerlegt. |
Quelle
- Chlebowski RT et al.: Estrogen Plus Progestin and Breast Cancer Incidence and Mortality in the WHI Observational Study. JNCI J Natl Cancer Inst 2013; 105 (8): 526-535
Abstract