· Fachbeitrag · Husten
Hyperreagibilität der Hustenrezeptoren ‒ eine mögliche Ursache für chronischen Husten
Hinter einem chronischen, länger als acht Wochen anhaltenden Husten können außer etwa einer chronischen Bronchitis oder Asthma auch weniger bekannte Ursachen stecken: zum Beispiel eine Hyperreagibilität der Hustenrezeptoren, ausgelöst durch gastroösophagealen Reflux oder chronisch entzündete Atemwege, oder ein psychisch bedingter habitueller Husten.
Analog zur bronchialen Hyperreagibilität (BHR) beim Asthmatiker wird bei Patienten mit chronischem Husten unklarer Ursache eine mögliche Überempfindlichkeit der Hustenrezeptoren (CHR) diskutiert, berichtete Dr. med. Peter Kardos aus Frankfurt am Main beim Pneumologenkongress in Nürnberg. Unterschwellige Reize, zum Beispiel gastroösophagealer Reflux (GERD) oder Entzündungen, könnten den Hustenreflex auslösen. Hinweise für eine CHR gibt ein Provokationstest mit Capsaicin. Bei positivem Ergebnis sollte ein probatorischer Einsatz von Protonenpumpen-Hemmern erfolgen.
Nicht selten, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, ist auch ein stereotypieartiger habitueller Husten. Man legt sich ihn zu wie eine schlechte Angewohnheit, etwa um sich selbst zu beruhigen, berichtete Dr. Bodo Niggemann, Pädiater aus Berlin. Abzugrenzen ist er von einem rein psychogenen Husten, der zum Beispiel aus Erstickungsangst erfolgt. Er sei auch keine Ausschlussdiagnose, sondern sollte positiv diagnostiziert werden, möglichst frühzeitig, um den Leidensdruck der Betroffenen zu verringern sowie eine Stigmatisierung und eine ungerechtfertigte Therapie zu verhindern. „Patienten mit habituellem Husten sprechen auf Medikamente nicht an“, betonte Niggemann.
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