· Fachbeitrag · Hypertonie
Abendliche Einnahme von Antihypertensiva könnte Blutdruckkontrolle verbessern
Der Zeitpunkt der Einnahme von Antihypertensiva dürfte in Bezug auf Blutdruckkontrolle und kardiovaskuläres Risiko von größerer Bedeutung sein als bislang angenommen. Aktuelle Studiendaten bei Patienten mit (therapie)resistenter Hypertonie sowie hypertensiven Typ-2-Diabetikern verdeutlichen, dass die abendliche Einnahme mindestens eines Blutdruckmedikaments für viele Patienten die bessere Option wäre im Vergleich zur üblichen morgendlichen Einnahme aller Antihypertensiva.
Die neuen Zahlen stammen aus Subgruppen-Analysen der MAPEC-Studie in Spanien mit einer Beobachtungszeit von im Median 5,4 Jahren. Bei den knapp 400 Patienten mit resistenter Hypertonie, die mindestens ein Antihypertensivum vor dem Zubettgehen einnahmen, war die Rate schwerer kardiovaskulärer Ereignisse um 65% geringer als in der Vergleichsgruppe, die alle Antihypertensiva morgens einnahm (p=0,002). Mit jedem Abfall des nächtlichen Blutdrucks um im Mittel 5 mmHg nahm das Ereignisrisiko um 11% ab, errechneten die spanischen Forscher.
Ein ähnliches Ergebnis erbrachte die zweite Analyse bei insgesamt 448 Hypertonikern mit Typ-2-Diabetes. Das kardiovaskuläre Risiko der Patienten, die vor dem Zubettgehen mindestens ein Antihypertensivum einnahmen, war hier sogar um 76% niedriger als in der Vergleichsgruppe (p<0,001); die Blutdruckwerte während des Schlafs waren ebenfalls signifikant niedriger (115/60 vs. 122/64 mmHg). Bei 63% der Patienten war der ambulante Blutdruck kontrolliert, in der Vergleichsgruppe nur bei 51% (p=0,013).
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