· Fachbeitrag · Hypertonie
Mehrfache Blutdruckmessungen sind für Therapieentscheidungen obligat
Nur eine oder zwei Blutdruckmessungen in der Praxis reichen zur Beurteilung der Blutdruckeinstellung eines Hypertonikers bei weitem nicht aus. Optimal sind fünf bis sechs Messungen, um intraindividuelle Blutdruckschwankungen weitgehend zu nivellieren. Das haben US-Wissenschaftler in einer Studie bei 444 Patienten und einem Beobachtungszeitraum von 18 Monaten belegt. Verglichen wurden drei Strategien der Blutdruckkontrolle: die herkömmliche Messung bei Routinepraxisbesuchen der Patienten, standardisierte Messungen im Abstand von sechs Monaten (insgesamt vier) sowie Selbstmessungen der Patienten zu Hause (mindestens drei pro Woche) mit Übertragung der Werte per Telemedizin. Bei den standardisierten Messungen hatten 68% der Patienten systolische Blutdruckwerte im Zielbereich (<140 mmHg), bei der Selbstmessung 47% (<135 mmHg), bei der Routinemessung nur 28%. Bei allen drei Messarten variierten die Werte intraindividuell um 10%. Die Blutdruckdifferenz zwischen der Praxis- und der Selbstmessung zu Hause betrug knapp 10 mmHg.
Quelle
- Powers BJ et al.: Measuring Blood Pressure for Decision Making and Quality Reporting: Where and How Many Measures? Ann Intern Med 2011; 154: 781-788
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