· Fachbeitrag · KHK-Risiko
Hohe Luftverschmutzung ist offenbar „nur“ ein Trigger für einen Herzinfarkt
Ein Zusammenhang zwischen einer hohen Luftverschmutzung und einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität ist bereits in einigen Studien belegt worden. Britische Wissenschaftler ziehen jetzt nach Analyse der Daten von fast 80.000 Herzinfarkt-Patienten aus England und Wales den Schluss, dass die erhöhte Mortalität nicht durch ein erhöhtes Risiko für akute Herzinfarkte zu erklären sei. Mit zunehmendem Anstieg von Luftschadstoffen wie Feinstaub (PM10) und Stickoxiden (NO2) fanden sie zwar auch einen Anstieg der Herzinfarktrate, aber nur kurzfristig in den ersten sechs Stunden der Exposition. Danach war die Infarktrate sogar etwas niedriger als zu erwarten, sodass im Verlauf von drei Tagen nach Anstieg von Luftschadstoffen keine Erhöhung der Infarktrate zu beobachten war. Die Autoren vermuten, dass die Luftschadstoffe quasi als Trigger für einen Infarkt wirken, der ohnehin bereits kurz bevorsteht.
Quelle
- Smeeth L et al.: The effects of hourly differences in air pollution on the risk of myocardial infarction: case crossover analysis of the MINAP database. BMJ 2011; 343: d5531
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