· Fachbeitrag · Koronarstenose
PCI oder Bypass bei linker Hauptstammstenose?
Perkutane Koronarintervention (PCI) mit Stent-Implantation sind inzwischen bei den meisten Koronarläsionen eine Alternative zur Bypass-Operation. Gilt dies auch für linke Hauptstammstenosen? Die Daten sind uneinheitlich, verdeutlichen zwei neue Studien. In einer Multicenterstudie in Nordeuropa mit insgesamt 1.200 Patienten war die Prognose der Bypass-Patienten im 5-Jahres-Verlauf deutlich besser als die der PCI-Gruppe. Die Rate vaskulärer Ereignisse war signifikant um fast 50 % niedriger (19 versus 29 %, p=0,0066), ebenso die Rate von Revaskularisationen (10 % versus 16 %, p=0,032) und von Herzinfarkten (2 % versus 7 %, p=0,004). Nur tendenziell ausgeprägt waren die Vorteile bei der Schlaganfallrate (2 % versus 5 %, p=0,073) und der Gesamt-Mortalität (9 % versus 12 %, p=0,077). In der SYNTAX-Studie hingegen bei insgesamt rund 1.900 Patienten mit linker Hauptstammstenose war die PCI mit Implantation eines Everolimus-freisetzenden Stents der Bypass-OP im 3-Jahres-Verlauf nicht unterlegen. Die anatomische Komplexizität der Stenosen wurde hier allerdings nur mit niedrig oder mittelgradig eingestuft.
Quellen
- Mäkikallio T et al.: Percutaneous coronary angioplasty versus coronary artery bypass grafting in treatment of unprotected left main stenosis (NOBLE): a prospective, randomised, open-label, non-inferiority trial. Lancet 2016, published online October 31
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