· Fachbeitrag · Krebsfrüherkennung
Brust- und Darmkrebs-Screening nur bei Lebenserwartung von mehr als zehn Jahren?
Das Nutzen-Risiko-Verhältnis eines Brust- oder Darmkrebs-Screenings ist erst bei Personen mit einer Lebenserwartung von mindestens zehn Jahren überzeugend. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team von Wissenschaftlern der Universität von Kalifornien nach Analyse der Daten von fünf Studien zum Brust- und vier Studien zum Darmkrebs-Screening. Deshalb sollten insbesondere Patienten mit einer solchen Lebenserwartung zum Screening aufgefordert werden, während Patienten mit einer Lebenserwartung von nur 3 bis 5 Jahren besser von einem Screening abgeraten werden sollte. Die Risiken eines Screenings, insbesondere die Überdiagnose von Tumoren, überwögen bei diesen Patienten den Nutzen.
Den Daten zufolge dauert es bei beiden Krebserkrankungen pro 1.000 gescreenten Personen mindestens zehn Jahre, um einen Todesfall durch Brustkrebs bzw. ein kolorektales Karzinom zu verhindern. Mit zunehmenden Beobachtungszeiträumen zeigte sich der Nutzen der Screening-Maßnahmen hinsichtlich einer Mortalitätsreduktion immer deutlicher. Nach 15 Jahren wurden pro 10.000 gescreenten Personen 23 Todesfälle durch ein kolorektales Karzinom und 19 durch Brustkrebs verhindert.
Quelle
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