· Article · Krebsvorsorge
Koloskopien lohnen sich nur bei Personen mit Lebenserwartung von mindestens zehn Jahren
Der Nutzen eines Koloskopie-Screenings zur Verringerung der Darmkrebs-Mortalität ist gut dokumentiert. Allerdings überwiegt der Nutzen des Screenings die potenziellen Risiken nur bei Personen mit einer Lebenserwartung von mindestens zehn Jahren. Das ist jedenfalls das Fazit von Forschern der Universität von Kalifornien in San Francisco nach einem Review der Daten von vier Studien mit insgesamt fast 460.000 Personen im Alter von 50 - 74 Jahren.
Den Daten zufolge müssen 1.000 Personen untersucht werden, um einen Todesfall durch kolorektales Karzinom im Verlauf von 9,4 Jahren zu verhindern. Demnach profitieren nur Personen deutlich, die eine Lebenserwartung von noch mindestens zehn Jahren haben. Werden mehr Personen gescreent, um einen Todesfall in kürzerer Zeit zu verhindern ‒ den Daten zufolge müssten zum Beispiel 5.000 Menschen gescreent werden, um einen Darmkrebs-Todesfall im Verlauf von 4,3 Jahren zu verhindern ‒ gewinnen potenzielle Risiken an Bedeutung. Mit ernsthaften Komplikationen ist bei einem Screening per flexibler Sigmoidoskopie bei etwa 1 von 1.000 Behandelten zu rechnen.
PRAXISHINWEIS | Bei der Darmkrebsvorsorge gilt die Zehn-Jahres-Regel: Die Nutzen-Risiko-Kalkulation ist erst bei einer Lebenserwartung ab zehn Jahren positiv, so die Autoren. Zudem werden nach einer unauffälligen Darmspiegelung Wiederholungsuntersuchungen erst im Abstand von zehn Jahren empfohlen. |
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