· Fachbeitrag · Kryptogener Schlaganfall
Foramen ovale-Verschluss in der Sekundär- Prävention nicht wirksamer als Medikamente
Personen mit offenem Foramen ovale (PFO) erleiden gehäuft kryptogene Schlaganfälle bzw. transitorische ischämische Attacken (TIA). Deshalb wird nach einem solchen Ereignis den Betroffenen zur Sekundärprävention oft ein Verschluss des PFO empfohlen. Eine offene Vergleichsstudie bei insgesamt 909 PFO-Patienten mit kryptogenem Schlaganfall bzw. TIA hat jetzt allerdings ergeben, dass der minimal-invasive Eingriff, bei dem das PFO mit einem Device verschlossen wird, einer alleinigen medikamentösen Therapie nicht überlegen ist. Die Häufigkeit des primären kombinierten Endpunktes (Schlaganfall oder TIA im Verlauf von zwei Jahren, Sterblichkeit in den ersten 30 Tagen, Tod durch neurologische Ursachen im Verlauf von 31 Tagen bis zwei Jahren) war zwischen beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich (5,5 % in der Verschluss- vs. 6,8 % in der medikamentösen Gruppe, p=0,37). Die Schlaganfallinzidenzen betrugen rund 3 % in beiden Gruppen. Todesfälle in den ersten 30 Tagen bzw. aufgrund neurologischer Ursachen innerhalb von zwei Jahren wurden nicht beobachtet.
Quelle
- Furlan A et al.: Closure or Medical Therapy for Cryptogenic Stroke with Patent Foramen Ovale. N Engl J Med 2012; 366: 991-999
Abstract