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  • · Fachbeitrag · Persistierendes Foramen ovale (PFO)

    Verschluss eines PFO am Herzen weiterhin keine Standardtherapie

    Jeder vierte Deutsche hat ein PFO, das heißt eine Öffnung zwischen dem rechten­ und linken Herzvorhof, die sich nach der Geburt nicht verschlossen hat. Sie gilt als Risikofaktor für einen thromboembolischen Schlaganfall. Ob sich durch Verschluss des PFO bei Risikopatienten mit krypto­genem Schlag­anfall Rezidiven vorbeugen lässt, ist weiterhin nicht eindeutig geklärt. In der PC Trial bei 414 Patienten war der PFO-Verschluss mittels Amplatzer-Okkluder­ der rein medikamentösen Therapie hinsichtlich der Ereignisrate (Tod, Schlaganfall, TIA, periphere Embolie) im Verlauf von vier Jahren nicht signifikant überlegen (3,4 % vs. 5,2 %). Auch in der RESPECT-Studie bei 980 Patienten war die Schlaganfallrezidivrate zwischen beiden Gruppen nicht signifikant unter­schiedlich (9 vs. 16, p=0,08). Allerdings profitierten Hochrisiko-Patienten mit Vorhofseptumaneurysma eindeutig von der Kathetertechnik (HR 0,37, p=0,03).

     

    PRAXISHINWEIS |  In einer gemeinsamen Pressemitteilung raten die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) weiterhin zum zurückhaltenden Einsatz eines PFO-Verschlusses mittels Amplatzer-Okkluder. Das Rezidivrisiko sei bei PFO-Patienten mit unklarem Schlaganfall mit 1,3 % pro Jahr ­gering. Nur bei ausgewählten jungen Patienten ohne weitere Risikofaktoren sollte­ ein PFO-Verschluss erwogen werden.

     

    Quellen